Tagesmeditation vom 19. März als Audiodatei:
Du bist in einem Meeting. Es ist schon einige Zeit geteilt worden. Ein oder zwei Mitglieder haben ihre spirituellen Erfahrungen auf besonders eindrucksvolle Weise beschrieben. Ein anderer hat uns mit seinen unterhaltsamen Geschichten dazu gebracht, dass wir uns vor Lachen kugelten. Und dann ruft die Chairperson dich auf... Schluck! Schüchtern stellst du dich vor, stammelst entschuldigend ein paar Sätze, dankst allen für das Zuhören und sitzt den Rest des Meetings in verlegener Stille da. Klingt vertraut? Das geht nicht nur dir so.
Wir alle hatten schon einmal das Gefühl, dass das, was wir zu teilen hatten, nicht spirituell genug, nicht unterhaltsam genug, nicht irgendwas genug war. Teilen ist aber kein Wettkampfsport. Der innere Gehalt unserer Meetings ist Identifikation und Erfahrung, etwas, was wir alle im Überfluss haben. Wenn wir aufrichtig und ehrlich unsere Erfahrungen teilen, spüren andere Süchtige, dass sie uns vertrauen können, weil sie erkennen: Wir sind wie sie. Wenn wir einfach teilen, was in unserem Leben funktioniert hat, können wir sicher sein, dass unsere Botschaft anderen helfen wird.
Unser Teilen muss weder besonders schlau noch besonders lustig sein, um ehrlich zu klingen. Alle Süchtigen, die ein ehrliches Programm arbeiten, das wirkliche Genesung hervorbringt, können etwas teilen, das einen unermesslichen Wert hat - etwas, das niemand sonst teilen kann: ihre eigene Erfahrung.
Text des ‘Nur für heute’
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